Über das Duale System
Das „duale System“ ist das in Deutschland und Österreich verbreitete Ausbildungssystem, das hauptsächlich auf die Vermittlung praktischer Berufserfahrung am Arbeitsplatz im Unternehmen abzielt und durch theoretische und allgemeine Teile abgerundet wird, die den Ausbildungslehrplan ergänzen.
Junge Menschen, die sich anstelle eines Studiums für eine Ausbildung entscheiden, suchen sich noch während ihrer Schulzeit eine Ausbildungsstelle in einem Betrieb. Nach Unterzeichnung eines Ausbildungsvertrags wird ihre Zeit in zwei Teile aufgeteilt: die Zeit für die Ausbildung am Arbeitsplatz und die Zeit in der Berufsschule.
Das duale System ist jedoch ein berufsbildendes Modell, das nicht nur Berufserfahrung vermittelt: Die Auszubildenden machen sich dabei mit ihrem Beruf, mit ihren Kollegen und mit der Unternehmenswelt „vertraut“. Sie können sich als Mitglieder einer „Fachkräftegemeinschaft“ verstehen, ganz gleich, ob sie zu Handwerkern, Industriefacharbeitern oder qualifizierten Angestellten im Dienstleistungssektor ausgebildet werden. Dies führt zu einer verstärkten Identifikation mit dem, was man tut: Nach der Absolvierung einer Ausbildung zu einem qualifizierten Arbeitnehmer in Deutschland oder Österreich würden die Auszubildenden niemals sagen „Ich arbeite als“ sondern „Ich bin … (eine Fachkraft)“.
Das duale Ausbildungssystem kombiniert schulische Ausbildung mit Arbeitserfahrung und gilt deshalb derzeit als der effizienteste Weg, um die Lücke zwischen Schulen und Unternehmen zu schließen und die Jugendarbeitslosigkeit zu bekämpfen.